Atemtherapie - Rebirthing
Rebirthing - Atem-Therapie - Vivation ®
Die Voraussetzungen sind:
- Ein gesunder, belastungsfähiger Kreislauf (Herz und Atmung),
- die Bereitschaft, sich auf einen inneren Prozess einzulassen.
Das in den 70er Jahren von Leonard Orr (USA, Kalifornien) entwickelte Rebirthing ist eine Methode, mit der Atemblockaden sowie energetische Blockaden (Folgen von traumatischen Erlebnissen) im Körper erfolgreich aufgelöst werden können. Rebirthing heisst "neugeboren werden". Der Name dieser Methode bezieht sich auf den Umstand, dass sie unter anderem die Menschen darin unterstützt, ihr „unaufgelöstes Trauma der eigenen Geburt“ nochmals zu durchleben und es dabei aufzulösen. Die durch Rebirthing (Form des zirkulären Atmens) befreite Atmung kann ein Gefühl auslösen, das sich "wie neugeboren" anfühlt. Rebirthing ist keine Form von fremdbestimmter Therapie.
Die Selbstanwendung von Rebirthing kann in kurzer Zeit erlernt werden und fördert damit die Autonomie des/der Rebirthingpraktizierenden. Im Mittelpunkt des Rebirthing steht der Atem. Atmung erfolgt unbewusst und autonom, wie auch bewusst. Dadurch verbindet der Atem Bewusstes mit Unbewusstem. Dieses Zusammenspiel ist aufgrund flacher oder eingeschränkter Atmung oft unausgewogen. Wir haben uns unbewusst angeeignet, in unangenehmen Situa tionen die Luft anzuhalten, oberflächlich zu atmen. Wir gehen auf „Tauchstation“ und warten bis der unangenehme oder schmerzhafte Zustand vorbei ist. Schmerzhafte Erlebnisse in unserem Leben, die beispielsweise aus unserer Kindheit oder Geburt oder Zeit im Mutterleib stammen, sind oftmals nicht verarbeitet, werden ausgeklammert und ins Unbewusste verdrängt. Die Konfrontation mit ihnen kann Ängste auslösen und schmerzhaft sein. Verdrängte Erfahrungen können sich über das Unbewusste als zwanghafte oder gestörte Verhaltensmuster oder als psychische oder physische Krankheit äussern. Unser Energiefluss wird blockiert.
Mittels tiefer, forcierter Atmung, Bewegung, Musik wie auch über den stimmlichen Ausdruck und Berührung wird in der Rebirthing-Sitzung der/die KlientIn immer intensiver in die Atmung geführt. Emotion und Atem können sich dabei verbinden. Das bewusste Atmen aktiviert die Selbstheilungskräfte, Energien kommen wieder in Fluss. Es ist wichtig, dem, was aus dem Atmen entstehen will, Raum zu geben und es zuzulassen. Verdrängte, unterdrückte, nicht gelebte Emotionen, wie Angst, Trauer, Wut können hochsteigen und uns erfassen. Das erneute Durchleben von alten Erinnerungen, Verletzungen und Schmerzen ermöglicht die Auflösung und Integration. Die im Prozess freiwerdenden Bilder und Erinnerungssequenzen verhelfen uns zu neuen Einsichten. Unsere Verhaltensprogramme mit ihren Ursprüngen werden uns bewusst. Das Erkennen der Zusammenhänge gibt uns die Möglichkeit, Veränderungen und neue Erfahrungen zuzulassen. Wir stehen uns für ein selbstbestimmtes Leben nicht mehr länger im Weg. Rebirthing kann Einstig oder Bestandteil eines Selbsterfahrungs- sowie eines Veränderungsprozesses sein. Es kann in Gruppen oder Einzelsitzungen ausgeübt werden. Der Vorteil in der Gruppe besteht im starken gemeinsamen Energiefeld, das den Beteiligten beim Durchlaufen ihres Prozesses hilft. Der bei den TeilnehmerInnen gegenseitig entstandene Stimulationseffekt entwickelt eine „Sogwirkung“, die den Prozessverlauf vertieft und beschleunigt. Mitte der achtziger Jahre entwickelte Jim Leonard aus dem ursprünglichen Rebirthing eine sanftere Form des Atemprozesses, das integrative Rebirthing (Vivation ®).
Formen des Rebirthings
Einzel-Rebirthingsitzungen
Der Klient liegt mit geschlossenen Augen in der Rückenlage auf der Matte. Nach dem „Ankommen“ beginnt er mit einer weichen Atmung durch die Nase. Nach dem „Einlaufen“ wird zum Energieaufbau Intensität und Frequenz der Atmung zunehmend bis zu einem „Atemhöhepunkt“ gesteigert. Nach einer kleinen „Beruhigungsphase“ durchscannt der Klient von oben nach unten seinen Körper nach „Verspannungen“ und „schmerzhaften Stellen“ und beginnt weich diese zu „Beatmen“ und wendet sich dann der nächsten Stelle zu. Je nach Klient, Kondition und verfügbare Zeit gibt es pro Sitzung ein bis mehrere „Durchgänge“.
Wasser-Rebirthing
Beim Wasser-Rebirthing liegt der Klient mit dem Kopf nach unten in einem Becken und atmet durch einen Schnorchel oder er liegt auf dem Rücken im Wasser, wobei das Gesicht vom Therapeuten oder dem Begleiter über Wasser gehalten wird.
Das Gefühl von Schwerelosigkeit und die Wärme des Wassers fördern das Loslassen unterdrückter Gefühle und das Öffnen blockierten Stellen (Einkapselungen von traumatischen Erlebnissen) viel intensiver als dies bei der normalen „Trockensitzung“ geschieht.Wasser-Rebirthing wird erst nach mehreren normale Rebirthing-Sitzung angewendet. Beim Wasser-Rebirthing ist der Prozess (Erlebnis) meist viel intensiver. Beim direkten Start des Rebirthing-Prozesses mit Wasser-Rebirthing besteht die Gefahr, dass der Klient überfordert wird.
Gruppen-Rebirthing
Das Gruppen-Rebirthing hat den Vorteil der Gruppendynamik. Das gleichzeitige Atmen mehrere Personen motiviert und unterstützt die Atmenden. Die Klienten können dadurch viel schneller die Energie aufbauen. Es ist dabei sicherzustellen ist das genügend fachkundige Betreuer anwesend sind.
Selbst-Rebirthing
Nach 15 bis 20 Einzel- oder Gruppensitzungen ist ein Klient in der Regel in der Lage, den Rebirthing-Prozess unabhängig durchzuführen. Rebirthing ist eine Form von Selbsthilfemethode. Ziel ist es im Rebirthing-Prozess autonom zu werden.
Rebirthing empfiehlt sich besonders:
- Zur Vertiefung der Atmung,
- zur Verarbeitung von emotinalen Zuständen wie: Trauer, Wut, Frustration, Angst, ...
- zur Verarbeitung und Heilung von traumatischen Verletzungen und Schmerzen,
- zur Wiederherstellung des inneren Energieflusses und der Durchlässigkeit,
- zum Lösen von nervlichen und muskulärern Spannungszuständen,
- zur Freisetzung der eigenen Energie,
- zur Lösung von inneren Blockaden,
- zur Aktivierung und Unterstützung der Selbstheilung,
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